Medikamente... ...wären ohne Blisterverpackungen undenkbar. Auch ein wichtiges Aufgabenfeld der Verpackungsindustrie.
  • Die größte Weißblechfabrik der Welt – ThyssenKrupp Rasselstein

    von Student 5. Dezember 2022

    Anwendungsmöglichkeiten für Verpackungsstahl

    Am 05.12.2022 besuchten wir Verpackungstechnik Studierende im Rahmen der großen Fachexkursion die Firma Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach.

    Der Tag begann mit einem Frühstück in der wunderschönen Jugendherberge in der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Nach der 45-minütigen Anfahrt wurden wir recht herzlich von Herr Dr. Köhl mit einem Kaffee empfangen, daraufhin stellte er uns in einem kleinen Vortrag seinen Arbeitgeber vor, den weltweit größten Produzenten für Weißblech Rasselstein ThyssenKrupp.

    Als Nächstes erläuterte Frau Kerkhoff uns die Herstellung von kaltgewalztem Feinstblech, welche ja eine enorme Bedeutung für den Standort besitzt. Im Anschluss daran erörterte Herr Dr. Schlupp wie durch Zuhilfenahme physikalischer, sowie chemischer Prozesse die Oberflächenveredelung von Feinstblech funktioniert.

    Um die vielen Informationen besser verarbeiten zu können, machten wir dann eine kurze Pause, während der man etwas Smalltalk mit den arbeitserfahrenen Mitarbeitern halten konnte. Allgemeine Fragen, die nicht unbedingt zu den Vortragsthemen passten, konnten dann gestellt und ausführlich beantwortet werden, während weihnachtliches Gebäck gereicht wurde.

    Weiter ging es danach mit einem Vortrag über Prüfmethoden von Verpackungsstahl. Hauptschwerpunkt des Vortragenden Herr Schiester war in diesem die Untersuchung von Weißblech, sicherlich wegen der zuvor genannten Relevanz für den Standort. Mein Favorit unter den Vorträgen an diesem Tag kam dann, Herr Dr. Köhl erklärte uns nun, wie man aus den gewonnenen Blechen Verpackungen herstellt, wodurch man natürlich einen besseren Bezug zur Theorie entwickeln kann, da man jegliche Dosen schon öfter in der Hand hatte.

    Da das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, bekamen wir von Frau Sonntag eine Übersicht über die Nachhaltigkeitsziele von ThyssenKrupp.
    Das Problem, welches ThyssenKrupp hierbei beschäftigt, liegt in dem hohen Energieverbrauch der Stahlproduktion und -weiterverarbeitung. Um dennoch nachhaltig zu sein, will ThyssenKrupp bis 2030 von den konventionellen Hochöfen auf Direktreduktionsanlagen umsteigen. Diese werden ohne Kohle, sondern mit Wasserstoff betrieben, wodurch die CO2 Emissionen um ca. 30% reduziert werden sollen. Die komplette Klimaneutralität wird bis 2045 angestrebt.

    Als die Vorträge abgeschlossen waren, bekamen wir eine Sicherheitseinweisung für die anschließende Werksbesichtigung. Ausgestattet mit Sicherheitshelmen und -schuhen begann die Besichtigung, unter Leitung von Herrn Butzbach, einem ehemaligen Produktionsleiter bei Rasselstein.

    Gruppenfoto mit Prof Junge, Herr Butzbach und den Studierenden in der Lagerhalle

    In den großen Hallen sahen wir, von der Beize bis zur Lackieranlage, alle Maschinen, die wir vorher in der Theorie erklärt bekamen. Sogar ein Zebra (ein spezieller Gabelstapler mit „Zebralackierung“ für die Tonnen schweren Stahl-Coils) bekamen wir zu Gesicht. Besonders die 40 Meter lange Durchlaufglühanlage mit ihren 25 Meter hohen Schlaufentürmen war sehr beeindruckend. Spätestens jetzt wurden die enormen Dimensionen klar, in denen sich Rasselstein bewegt, um 1,5 Millionen Tonnen hochwertigen Verpackungsstahl pro Jahr produzieren zu können.

    Coils und Tafeln

    Durch Herrn Butzbach bekam die Führung auch eine persönliche Note. Mit all seinem Wissen und Erfahrung konnte er uns ausführlich jede Frage beantworten und uns weitere Einblicke in den Produktionsalltag und die Geschichte von ThyssenKrupp Rasselstein geben.

    Nach der Werksbesichtigung ging es in die Kantine zum Mittagessen, welche sich in einer alten Produktionshalle befindet. Hier trafen wir Herr Dr. Köhl und einige Dozenten wieder, es wurde sich noch ausgiebig ausgetauscht, bis wir uns verabschiedeten. Für uns Studenten ging es danach direkt mit dem Bus weiter zur nächsten Firma, einen Kunden von Rasselstein.

    Vielen Dank an Herrn Prof. Junge und an alle Dozenten und Organisatoren bei ThyssenKrupp Rasselstein, die uns diese spannenden und lehrreichen Einblicke in die Verpackungsstahlproduktion ermöglicht haben.

    Gruppenfoto mit Prof. Junge und den Studierenden vor dem Seminargebäude

     

     

     

     

     

     

     

    Arne Stopsack, Konradin Wagner